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Liebe im Bombenregen
 

Liebe im Bombenregen



Intro

Wenn man auf dem Boden schläft und die Kälte den Körper einhüllt...
Wenn das Geräusch der Kriegshubschrauber die Ohren betäubt…
Wenn die Bomben nicht weit entfernt das Herz zum Weinen bringen…
…dann hilft nur die Liebe, die mit ihren weiten Flügeln einhüllt und wärmt.

Chapter 1-Kinderschreie

Ein Schuss unterbrach die Stille der Nacht. Eine Frau schrie sofort auf und brach auf dem verdreckten Boden zusammen.
Ich stand nur wenige Meter von ihr entfernt und betrachtete geschockt das dunkle Blut, das aus der Wunde spritzte.
„Stella…!“, hauchte die Frau, während das Blut auch schon aus ihrem Mund quoll.
Ein kleines Mädchen rannte kreischend auf die Frau zu. Es schrie wie auf dem Spieß und umarmte ihre Mutter.
„Mama, steh auf. Mama!“
Die Frau sammelte all ihre Kräfte und berührte die Hand des Mädchens.
„Lauf Stella. Lauf weg. Bitte. Ich liebe dich…“
Das Mädchen schüttelte protestierend den Kopf und umklammerte die Hand der Frau noch fester. Die Tränen des Mädchens vermischten sich mit dem Blut und tropften auf den Boden.
Ich war immer noch viel zu gefesselt von dieser Szene. Warum..?
Ein wenig Luft füllte noch ihre Lungen, doch es entwich nicht mehr. Sie erstarrte. Das Mädchen schrie auf und rüttelte am toten Körper ihrer Mutter.
Ich wollte auf das Mädchen zu gehen, es trösten, es in den Arm nehmen. Doch ich wusste, dass mir dies untersagt war. Mein Herz kämpfte mit meinem Verstand, doch bevor ich mich auch nur einen Millimeter voran bewegen konnte, ertönte ein weiterer Schuss.
Das Mädchen schrie ein letztes Mal auf und schließlich fiel ihr Gesicht auf den Bauch ihrer Mutter. Ihre glatten Haare umhüllten den gesamten Kopf und ließen keine Sicht auf den Gesichtsausdruck des Kindes.
Als hätte mich ein Blitz getroffen zuckte ich zusammen und drehte mich um.
„Warum hast du das Kind umgebracht?“
Ich blickte in die eiskalten Augen meines Kameraden.
„Ich hatte Kopfweh, und wollte diesem Geschrei ein Ende setzten.“
Seine Antwort löste in mir ein Gefühl aus, das ich nie zuvor empfunden hatte. Eine Mischung aus Wut, Trauer und Ekel vor dieser Person vor mir.
„Starr mich nicht so an, Zac. Das hättest du erledigen sollen, du Weichei.“
Fassungslos öffnete ich den Mund um etwas zu entgegnen, doch kein Ton kam heraus.
Immer noch hallten die Schreie des Kindes in meinen Ohren wider. Es hatte doch bloß um seine Mutter geschrien.
Ich bombadierte Joe, meinen Kameraden, innerlich mit allen Schimpfwörtern, die mir nur einfielen.
„Wir müssen jetzt ins Lager, morgen müssen wir früh aufwachen um den nächsten Stadtteil zu belagern.“
Biest, Kakerlake, Mörder –
„Ich weiß doch, dass du mich beschimpfst. Das machst du immer, wenn du so ruhig bist.“
„Joe, das ist jetzt wirklich nicht, der passende Moment zum Scherzen.“
Er gab nur ein höhnisches Geräusch von sich und schlenderte an mir vorbei.
Ich wendete mich noch einmal um, und schaute die Mutter und das Kind an. Es zerriss mir das Herz.



Chapter 2-Silvesternacht im Bombenfeuer

“Verdammte Scheiße, steh jetzt endlich auf! Sonst lassen wir dich hier zurück! ZAC!“
Kaltes Wasser prasselte auf mein Gesicht und floss meinen Hals entlang bis es letztenendes meinen Shirtansatz durchnässte.
Ich öffnete meine Augen einen kleinen Spalt, und presste sie wieder wegen dem Licht fest zusammen.
„Joe, hör mit dem Blödsinn auf… Ich steh ja schon auf“, murmelte ich verschlafen.
Nach einer Minute setzte ich mich auf und wischte mir mit den Händen über dem Gesicht, in der Hoffnung die Müdigkeit wegzuwischen.
Seufzend sah ich mich nach Joe um. Er stand neben der Holztür, die Arme verschränkt und eine gelangweilte Maske aufgesetzt.
„Die ganzen Jungs stehen schon draußen, jeder hat seine Pistolen dabei und freut sich schon auf den nächsten Stadtteil… Nur du schläfst hier noch rum, und kümmerst dich kein bisschen um unsere Arbeit hier“, murrte er wieder herum.
So beschloss ich ihn einfach zu ignorieren und mich rasch fertig zu machen.
Während ich mir mein Gesicht und die Zähne wusch und mir die Uniform überzog, stahlen sich die Bilder des toten Kindes noch einmal vor meinen Augen. Die Nacht war bis jetzt die schlimmste gewesen. Die Schreie und die Tränen des Kindes haben mich verfolgt, als wollten sie mir sagen, räche uns, töte uns nicht, hilf uns.
Ich verfluchte innerlich meinen Vater, der mich in dieses Mördernest gelegt hatte. Warum musste ich nur Soldat werden? Es gab doch so viele andere Jobs. Aber nein, ich musste dem Land eine rechte Hand sein.
„Willst du jetzt die Tablette schlucken?“
Ich wirbelte herum und sah Joe verärgert an.
„Du weißt ganz genau, dass ich nicht jede x-beliebige Tablette schlucke.“
Er zuckte mit den Schultern und nahm selbst eine. Bis jetzt verstand ich nicht wirklich, was dieses Arzneimittel bewirken sollte. „Beruhigt die Nerven“ hatte Joe immer gesagt. Pah, das würde ich mir sicher nicht antun.
Er warf mir die Schachtel mit den Tabletten herüber.
„Lass sie wenigstens bei dir, falls du es dir doch noch anders überlegst.“
Schnaubend verstaute ich sie in meine Provianttasche, genau neben meiner Wasserflasche platziert.
>>
Meine Beine konnten mich fast nicht mehr tragen, mein Körper war müde und ausgelaugt.
Irgendwer gab mir einen Ruck und murmelte mir aufbauende Wörter zu. Inzwischen waren wir im westlichen Teil der Insel, die wir belagerten. Schon zwei Stunden marschierten wir auf unebenem Grund. Noch eine halbe Stunde lag vor uns, dann würden wir das nächste Lebenszeichen vorfinden.
„Zac.“
Ich wollte diese Stimme nicht mehr hören. Gab es denn nur Joe auf diesem Planeten?
„Was ist?!“
Er grinste mich an und entblößte seine lang nicht gewaschenen Zähne.
„Heute ist deine Chance, endlich die Pistole zu verwenden. Es ist echt viel besser, als in Computerspielen.“
Ich holte tief Luft, um ihm zu verdeutlichen, wie stark er mich anekelte.
„Bevor du irgendwas sagst, es ist dein Job, und wenigstens ein Haus solltest du in die Luft jagen. Unsere Flugzeuge werden heute Nacht die Bomben auf die Stadt loslassen. Wird sicher eine geile Silvesterland!“
„Du bist ein Schwein. Lass mich gefälligst in Ruh.“
„Sei vorsichtig mein Freundchen, sonst petze ich alles dem Vorsitzenden.“
„Mich kannst du nicht erpressen, mach was du willst.“
Rasch presste ich die Provianttasche eng an mich und schritt schnell an Joe vorbei. Schon von weitem konnte ich die ersten Häuser sehen. Meine Kehle schnürte sich zusammen.




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