Ein weibliches Haar auf der männlichen Jacke.

Kapitel 1

„Ich will mich scheiden lassen, Zac.“
Sie stand vor mir und gestikulierte mit dem Kochlöffel. Während ich genussvoll auf einem Apfelstück kaute betrachtete ich sie gelangweilt.
„Geh wo anders spielen, Kleine. Ich bin mit dem Essen beschäftigt.“
„Zac ich meine es Ernst. Ich will mich scheiden lassen.“
Erneut biss ich vom Apfel an. Wie sie einem auf den Geist gehen konnte.
Ich blinzelte mit meinen Augen und lächelte sie zuckersüß an.
„Was ist denn für das passiert, Süße?“
Wieder war mein Gesicht ausdruckslos, ich verdrehte die Augen und widmete mich einer Banane.
„Nenn mich ja nicht Süße. Was ist das? WAS IST DAS?“
Sie schüttelte mit etwas vor meinen Augen.
„Was?“
„Na das!“
„Willst du mich verarschen? Da ist nichts.“
„Doch. Ein blondes Haar.“
„Ach ne.“
„Auf deiner Jacke. Denkst du nicht, dass ist eine Erklärung schuldig?“
„Nein. Wahrscheinlich ist es weiß und du wirst alt.“
„Das ist keine Zeit für Scherze. Du betrügst mich doch. Was hat das Haar auf deiner Jacke zu suchen?“
Okay, das wurde mir allmählich zu blöd.
„Ich weiß nicht warum dieses beschissene Haar auf meiner Jacke schlummert, Vanessa. Hör auf mit diesem Scheiß und benimm dich einmal in deinem Leben wie eine Erwachsene.“
„Ich?? Ich?? Wer ist hier denn nicht reif?“
„Du. Eindeutig. Du verdirbst mir den Appetit, also echt.“
Ich drückte ihr meinen leer gegessenen Teller in die Hand.
„Wenn du wieder vernünftig bist, dann weißt du ja wo du mich finden kannst.“
Ehe sie noch ein Wort sagen konnte, marschierte ich zur Haustür, schnappte mir meine Jacke und verließ die Wohnung.